Gründung

Um den Kirchen- und Volksgesang zu heben, wurde auf Anregung des damaligen Pfarrvikars Emil Ohly im Jahres 1847 ein Gesangverein ins Leben gerufen.
Obwohl keine Gründungsurkunde vorliegt, ist der jetzige Gesangverein "Eintracht Bettenhausen" im Besitz des bei der Gründung aufgestellten Vereins-Status.

§ 1 dieses Status aus dem Jahres 1847 lautet:
"Der Singverein von Bettenhausen hat einen doppelten Zweck. Er will erstens den Kirchengesang verbessern und zweitens durch Hebung des Volksgesanges zur Bildung in der Gemeinde sein Scherflein beitragen."

Auch besitzt der Verein das Original einer Eingabe vom 1.Oktober 1847 an den Ortsvorstand von Bettenhausen, in der vom Singverein, wie man den Verein damals bezeichnete, um einen Zuschuss für Noten, Lichter usw. gebeten wurde.
Nach der Gründung hat der Verein seine Tätigkeit vorwiegend als gemischter Chor ausgeübt. Ihm gehörten 25 Frauen und 49 Männer an. Der Verein wurde etwa von 1860 bis 1892 von den Lehrern der hiesigen Schule dirigiert.

Chorleiter und Dirigenten

Im Jahre 1890 übernahm Philipp Köhler als Dirigent den Verein.
Er wurde Ender der 1890er Jahre von Jakob Fritz aus Langsdorf abgelöst, der bis 1909 dirigierte.
Später hat dann Heinrich Görlach aus Eberstadt bis zur Einstellung der Sangestätigkeit im Jahre 1914 (Beginn des Ersten Weltkrieges) den Verein dirigiert.

Nach dem Kriege wurde am 8.12.1920 unter dem Chorleiter Lehrer Schieferstein die Sangestätigkeit wieder aufgenommen. 1922 wurde das 75-jährige Bestehen des Vereins in Form eines kleinen Sängerfestes gefeiert.
Nach der Versetzung von Lehrer Schieferstein im Jahre 1929 dirigierte sein Nachfolger Lehrer Schneider den Verein. Auch er wurde versetzt (1930) und musste die Tätigkeit aufgeben.

Als neuer Lehrer kam Heinrich Arch nach Bettenhausen und übernahm den Verein als Chorleiter. Unter seiner Stabführung blühte der Verein auf, er nahm an Wertungssingen teil und schnitt mit guten Kritiken ab. Mit Ausbruch des Krieges kam 1939 die Sangestätigkeit zum Erliegen, da Chorleiter Arch zum Kriegsdienst eingezogen wurde.

1947 nahm der Verein seine Tätigkeit wieder auf. Chorleiter wurde Lehrer Pompel, der als Heimatvertriebener nach Bettenhausen gekommen war. Das 100-jährige Jubiläum wurde am 26.12.1947, verbunden mit einer Weihnachtsfeier, abgehalten.

Ab November 1948 übernahm dann Philipp Schneider aus Steinbach als Chorleiter den Verein. Am 20.10.1957 wurde aus Anlass des 110-jährigen Bestehens des Vereins ein Festkonzert veranstaltet. 1961 stellte Chorleiter Schneider seine Tätigkeit ein.

Im Februar 1962 wurde Oberstudienrat Mandler aus Butzbach als neuer Chorleiter verpflichtet. Wegen seiner Versetzung musste er 1963 seine Tätigkeit in Bettenhausen aufgeben.

Als neue Chorleiterin wurde nunmehr Frau Dorothea Berlth aus Laubach verpflichtet, die am 13.2.1964 die erste Singstunde abhielt. Unter ihrer Leitung erlangte der Chor einen beachtlichen Leistungsstand.
Für das 1972 stattfindende 125-jährige Vereinsjubiläum wurde ein gemischter Chor zusammengestellt, an dem sich 30 Frauen beteiligten. Das Fest fand dann vom 1. bis 3.Juli 1972 statt. Es war verbunden mit einem Pokal- und Wertungssingen. Das Fest war für den Gesangverein Eintracht ein voller Erfolg.
Der Verein entwickelte sich weiter. Der hohe Leistungsstand wurde bei Wertungssingen immer wieder bestätigt.
1979 entschloss sich der Verein, einen gemischten Chor zu gründen, der dann nach und nach durch Kinder und Jugendliche erweitert wurde. Männerchor und gemischter Chor haben inzwischen unter der Chorleitung von Frau Berlth einen Leistungsstand erreicht, der weit über den Raum Lich hinaus bekannt ist.

 

Die Vorsitzenden des Vereins:

Bis zum Jahre 1890 liegen keine Unterlagen vor.
Erstmals wird Heinrich Steul als Vorsitzender erwähnt, der dieses Amt bis 1902 innehatte.

1903-1920 Karl Bommersheim
1920-1925 Ernst Köhler
1926-1927 Hermann Stärk
1928-1945 Heinrich Müller
1947-1948 Otto Harmann
1949-1973 Heinrich Müller
seit 1974 Georg Müller (Sohn des Vorgängers).

 

Quelle: Licher Heimatbuch (Stand 1989)